Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist für aktuelle und potenzielle Mitarbeitende eines Unternehmens nicht nur die konkrete Tätigkeit oder das Gehalt wichtig,
sondern auch Konfliktlösungsstrategien eines Unternehmens. Denn längst ist bei Angestellten angekommen, dass es für die psychische Gesundheit wichtig ist, sich am Arbeitsplatz wohlzufühlen. Wo
jedoch viele Menschen zusammenarbeiten, kommt es zwangsläufig zu Konflikten. Viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer fragen sich: Wie kann man Konflikte lösen, sodass am Ende durch sinnvolle
Konfliktlösungsstrategien eine Win-win-Situation entsteht?
Bei einer Mediation steht das Wecken des gegenseitigen Verständnisses im Mittelpunkt und bildet die Grundlage zur Konfliktlösung. Ein gutes menschliches Gespür ist für Tätigkeit als Mediator ist
dabei zwar hilfreich, aber allein nicht ausreichend. Ein Mediator hat im Rahmen seiner Ausbildung zahlreiche fundierte Methoden zur Konfliktlösung erlernt, die er durch seine Erfahrung und
stetige Fortbildung regelmäßig um weitere Konfliktlösungsstrategien erweitert.
Im persönlichen Bereich kennt man häufig Menschen, die es allein durch ihr Gespür auch ohne Konfliktlösungsstrategien schaffen, zwischen Menschen zu vermitteln. Mit
den richtigen Methoden kann man jedoch noch gezielter Konflikte lösen. Gerade im beruflichen Kontext führen strategische Methoden zur Konfliktbewältigung eher zum Erfolg, als reine, ungerichtete
Gespräche. Im Rahmen einer Mediation wird beides kombiniert: Fragetechniken und gezielte Gesprächsführung zur Aufklärung des Sachverhaltes und Aufdeckung der eigentlichen Beweggründe eines
Konfliktes, aber auch mehr oder weniger formelle Methoden zur kreativen Lösungsfindung. Im Folgenden stelle ich Ihnen die wichtigsten Konfliktlösungsstrategien vor.
Ein wichtiger Schritt in der Mediation ist die vollständige Erfassung des Konfliktes. Denn nur, wenn hervorgebracht werden kann, worum es den Parteien eigentlich
geht, kann man nachhaltig Konflikte lösen. Vordergründig wird ein Konflikt gerade im beruflichen Kontext häufig ausschließlich auf der Sachebene geführt, obwohl er viel tiefgründiger ist. Durch
gezielte Fragetechniken können bei beiden Parteien unter der Sachebene schwelende Bedürfnisse ans Tageslicht gebracht werden, wie beispielsweise das Bedürfnis nach Anerkennung, Wertschätzung,
Respekt, Vertrauen oder Harmonie. Nur wenn durch die Lösung auch diese Bedürfnisse erfüllt werden können, kann eine echte Konfliktbewältigung erfolgen und langfristig eine bessere Zusammenarbeit
sichergestellt werden.
Einem Mediator, als allparteiliche, externe Person, fällt es in dieser Phase der Konfliktbewältigung viel leichter, nicht zu urteilen, sondern mit Methoden der Konfliktlösung dafür zu sorgen,
dass alle Parteien ihre Anliegen wertungsfrei vorbringen können.
Aktives Zuhören hilft sowohl einem Vorgesetzten bei der Lösung einfacher Konflikte, als auch einem Mediator, um dem Konflikt auf den Grund zu gehen. Wenn man den
Konfliktparteien die Methoden des aktiven Zuhörens zur Konfliktlösung erklärt und sie aktiv dazu auffordert, kann man bei der Erfassung des Konfliktes bereits anfänglich große Fortschritte bei
der Konfliktbewältigung machen. Im Kern geht es beim aktiven Zuhören darum, dem Gegenüber wiederzugeben, was man verstanden hat. Damit lassen sich frühzeitig einfache Konflikte
lösen.
Die Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation sind ein wichtiger Baustein zur Konfliktlösung. Hierbei erfolgt eine strikte Trennung zwischen objektiver Beobachtung,
Bedürfnis, Gefühl und Bitte an das Gegenüber. Insbesondere Missverständnisse, die durch die eigene Interpretation eines Sachverhalts oder einer Aussage aufgetreten sind, können so erkannt werden
und es wird möglich, ein Verständnis für die Haltung des Gegenübers zu wecken. Das ist ein wichtiger Schritt zur Konfliktbewältigung.
Ein Mediator achtet bei der Konfliktbewältigung darauf, dass die Parteien bei sich bleiben, und sich das Gespräch nicht in Schuldvorwürfe und vergangene Gegebenheiten verstrickt.
Eine der bekanntesten Strategien zur Konfliktlösung ist die Harvard-Methode. Will man im beruflichen Kontext Konflikte lösen, stößt man häufig darauf. Hier gibt es
viele Parallelen zur Mediation. Eine Erarbeitung der hinter dem Konflikt liegenden Bedürfnisse hat hier Priorität. Allerdings wird strikt zwischen Person und Konfliktgegenstand getrennt, sodass
der Konflikt bewusst lediglich auf der Sachebene gelöst wird. Ziel ist durch die Einschaltung eines neutralen Dritten eine Win-win-Lösung zu erarbeiten. Diese Methode ist geeignet, wenn die
Parteien eigentlich gut zusammenarbeiten und zu vermuten ist, dass es sich tatsächlich primär um einen Konflikt auf der Sachebene handelt und man keine tiefergehenden Konfliktlösungsstrategien
benötigt. Wenn persönliche Faktoren eine Rolle spielen, sollte jedoch eine Mediation bevorzugt werden, damit die Konfliktlösung nachhaltig ist.
Methoden zur kreativen Lösungsfindung sind ein wichtiges Werkzeug in der Konfliktbewältigung. Viele Parteien gehen mit einer festen Vorstellung von der Wunschlösung
in einen Konflikt. Will man Konflikte lösen, sollte man nicht auf einen Kompromiss zielen, bei dem beide Seiten nachgeben, sondern nach einer kreativen Lösung suchen, bei der beide Seiten
bekommen, was sie eigentlich wollen. Durch das Erarbeiten der hinter dem Konflikt stehenden Bedürfnisse kann das Denkmuster bereits aufgebrochen werden. Durch die Aufforderung zu einem
Brainstorming, bei dem alles aufgeschrieben wird, auch wenn es zunächst verrückt oder unmöglich erscheint, kann ebenfalls das Mindset erweitert werden. Erst in einem nächsten Schritt erfolgt die
Bewertung der möglichen Lösungen. Ein Mediator verwendet hierzu eine Vielzahl verschiedener Techniken, um dies zu unterstützen.
Zertifizierte Mediatorin nach Bundesmediationsgesetz und Mitglied im Bundesverband Mediation e.V.
Unternehmensmediation & Wirtschaftsmediation
Mediatorin Tomke Menger - Mediationen in Hannover, Braunschweig, Wolfsburg, Hildesheim, Hamburg, Bremen und Ihrer Stadt.